agents42watermarkets

Auf dem Weg zu einer effizienten, bedarfsgerechten und robusten sozio-technischen Wassermarktwirtschaft

agents42watermarkets ist ein vom BMBF gefördertes Verbundforschungsprojekt im Rahmen der Förderinitiative Digital GeenTech. Hier forscht das FST in Zusammenarbeit mit dem PEEP , dem CCPS und dem Industriepartner WILO SE an agentenbasierten, d.h. dezentralen, Betriebsstrategien für die urbane Wasserversorgung der Zukunft. Neben der Steigerung der Allokationseffizienz von Wasserversorgungsnetzwerken wird eine sozial-gerechte Verteilung von Wasser untersucht.

Durch anhaltende Hitzeperioden ist die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland im Sommer mancherorts extremen Belastungen ausgesetzt, was im schlimmsten Fall zu Versorgungsengpässen führen kann. Außerdem ist der Betrieb der Wasserinfrastruktur oft nicht energieoptimal und Leckage führt zu Leitungsverlusten. Daher sind neue, flexible, ressourcenschonende (Ressourcen: Wasser, Energie, Geld), aber auch nachvollziehbare Betriebsstrategien notwendig. Im Rahmen des Projekts wird untersucht, wie ein städtisches Wasserversorgungsnetz mit marktwirtschaftlichen Mechanismen betrieben werden kann. Dabei soll adäquates Marktdesign die marktinhärente Ressourcen- und Allokationseffizienz sicherstellen. Im Gegensatz zu Regelstrategien, die auf Black-Box Modellen der künstlichen Intelligenz basieren, soll so vor allem Nachvollziehbarkeit gewährleistet werden.

Konkret werden diese marktwirtschaftlichen Mechanismen in Form eines Multiagentensystems erprobt. Alle Module und Komponenten einer Wasserinfrastruktur können in einem vorgegebenen Handlungsrahmen autonom agieren, solche Entitäten werden auch als Agenten bezeichnet. Die miteinander kommunizierenden Agenten tauschen in der im Rahmen des Projekts zu gestaltenden cyber-physischen Wassermarktwirtschaft zukünftige Leistungsversprechungen aus. Die marktinhärente Ressourcen- und Allokationseffizienz ermöglichen dabei eine effiziente, ressourcenschonende Lösung – was es im Projekt u.a. an einem Demonstratorsystem zu validieren gilt.

In Phasen der Wasserknappheit kann eine Funktionserfüllung der Wasserinfrastruktur auch mit einem Marktmechanismus nicht mehr gewährleistet werden. Dann kann es erforderlich sein, Anreiz zu schaffen, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Dies wird in agents42watermarkets mit agentenbasierten Simulationen untersucht. In diesen sozialen Simulationen wird u.a. untersucht, inwieweit durch Preisgestaltung der Wasserverbrauch von Haushalten verschoben oder reduziert werden kann.

Durch Vereinigung des technischen und der sozialen Perspektive kann der gesamte Wassermarkt abgebildet werden und einen ressourceneffizienten Betrieb der Wasserinfrastruktur ermöglicht werden.

Aktuelles

Im November 2024 wurden die Ergebnisse des ersten Projektjahrs auf der Digital GreenTech Konferenz 2024 vorgestellt. Sehen Sie hier das Video der Session „Digital solutions for sustainable (waste) water management“, in der auch das Projekt agents42watermarkets präsentiert wurde.

Das FST, angesiedelt im Fachbereich Maschinenbau der Technischen Universität Darmstadt, befasst sich im Rahmen des Projekts mit der Kommunikation zwischen dezentralen Regeleinheiten, die als Agenten aufgefasst werden. Dabei werden Agenten in ein reales Fluidsystem bestehen aus u.a. Ventilen und Pumpen integriert und deren Betriebsverhalten in verschiedenen Szenarien untersucht.

Ansprechpartner am FST

Katharina Henn M.Sc.

Kontakt

work +49 6151 16-27103

Projektpartner